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Das steckt hinter möglichen Flügen nach Tadschikistan |
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Noch ist es nicht mehr als eine Absichtserklärung. Doch offenbar soll es noch in diesem Jahr Flüge vom Hunsrück in ein für viele unbekanntes Land geben, das um Touristen wirbt. HAHN Tadschikistan zählt nicht unbedingt zu den Top-Urlaubszielen. Zumal für Teile des asiatischen Landes offizielle Reisewarnungen gelten. Noch steckt der Tourismus dort in den Kinderschuhen. Das soll sich aber ändern. Auch dank Urlaubern aus Deutschland, die möglicherweise auch bald vom Hahn aus in die Republik Tadschikistan kommen sollen. Mehr als 6000 Kilometer liegen zwischen dem Flughafen Hahn und der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. Geht es nach Airport Chef Rüdiger Franke, dann wird es noch in diesem Jahr eine regelmäßige Verbindung vom Hunsrück in die asiatische Republik geben. Anfang Mai war Franke in Duschanbe und hat dort gemeinsam mit dem Chef der tadschikischen Fluggesellschaft Somon Air, Abdulkosim Valiev, eine Absichtserklärung unterschrieben. Gleichzeitig wurde eine strategische Zusammenarbeit zwischen dem Hahn und der Airline beschlossen. Im Rahmen einer Kooperation sollen beide Seiten ihr Know-how und ihre Ressourcen bündeln, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Somon Air und dem Triwo Hahn Airport, wie der Flughafen seit zwei Jahren, nach der Übernahme durch den Trierer Projektentwickler Triwo, offiziell heißt. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung beim tadschikisch-deutschen Wirtschaftsforum in der Hauptstadt Duschanbe. Neben Franke waren Vertreter von 18 großen Unternehmen aus den Bereichen Bank, Landwirtschaft Bau, Transport und Medizin anwesend. In erster Linie dürfte es bei der Zusammenarbeit zwischen dem Hahn und Somon Air um eine neue Verbindung von Duschanbe in den Hurtsrück gehen. Zwar ist in der Mitteilung von Passagier- und Frachtverkehr die Rede. Wie aus dem Umfeld des Hahns jedoch verlautet, geht es hauptsächlich um Passagierflüge, bei denen auch einzelne Frachtstücke mittransportiert werden. Noch gibt es keine Hinweise, ob und wann die Flüge von Duschanbe zum Hahn aufgenommen werden. Geplant sei dies aber noch für dieses Jahr, heißt es. Bislang fliegt Somon Air vor allem Ziele im asiatischen Raum an. Unter anderem bietet sie Verbindungen in die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei, nach Katar, Saudi-Arabien, Iran, Indien, Kasachstan und Usbekistan an. Zwei Mal pro Woche werden Flüge von und nach München angeboten. Zwischen 300 und 450 Euro kostet das Ticket für den knapp sechsstündigen Flug. Geflogen wird mit modernen Boeing 737-800 und 737-900. Somon Air verfügt über sechs dieser Flugzeuge. Im Februar unterzeichnete die Airline den Kaufvertrag für zwei neue Boeing 737 MAX-Flugzeuge als Ersatz für ihre älteren 787-800. "Mit der neuen Boeing 737 MAX-8 können wir unser Streckennetz erweitern, die Betriebseffizienz steigern, unseren Passagieren moderne Bedingungen für komfortable Flüge bieten und die Flugfrequenz erhöhen", erklärte der Chef der Fluggesellschaft, Valiev. Somon Air wird von der Familie des Präsidenten Emomalij Rahmon kontrolliert. Tadschikistan wirbt mit Bergen, Gletschern und reißenden Flüssen Ob die neue, geplante Verbindung zu einem deutlichen Passagierwachstum am Hahn beitragen wird, darf bezweifelt werden. Deutsche benötigen laut Auswärtiger Amt für Aufenthalte bis zu 30 Tagen kein Visum für die Einreise nach Tadschikistan. Allerdings gibt es einige Sicherheitshinweise für das Land. So warnt das Auswärtige Amt vor terroristischen Anschlägen. Im September vergangenen Jahres hat es einen bewaffneten Angriff auf den Vorsitzenden des islamischen Rats in Duschanbe gegeben. 90 Prozent der Bevölkerung des Landes sind Anhänger des Islams. Obwohl die politische Lage insgesamt ruhig sei, könnten Auseinandersetzungen zwischen tadschikischer Zentralregierung und einem Teil der Lokalbevölkerung nicht ausgeschlossen werden. Das Land gilt als eine demokratische Präsidialrepublik, allerdings werden Oppositionelle systematisch unterdrückt. Als konkrete Empfehlungen für Reisende nennt die deutsche Behörde: "Seien Sie bei Reisen innerhalb Tadschikistan und insbesondere in den Grenzregionen (u.a aufgrund von Minengefahr) besonders vorsichtig. Meiden Sie alle grenznahen Gebiete zu Afghanistan, Der Hahn konnte die Zahl der Passagiere in den ersten drei Monaten des Jahres um rund 27 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum steigern. Immer wieder ist die Rede davon, dass neben den beiden großen Airlines Ryanair und Wizzair weitere Fluggesellschaften Verbindungen in den Hunsrück anbieten. |
(Trierischer Volksfreund vom 19.05.2025)